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Mit dem flachen Franz um die Welt

Lesemotivation für die Klassen 1 bis 4

Idee: Monika von Rosenzweig, Lehrerin und Fortbildnerin

Grundlage für die Praxisidee ist die Geschichte „Der flache Franz“, die eher etwas skurril anmutet: Die Familie Hammelbein stellt eines Morgens fest, dass Franz in der Nacht von einem auf ihn gefallenen Pinnbrett flach gedrückt wurde. Obwohl er nun sehr flach ist, erfreut er sich bester Gesundheit, auch der Arzt erklärt ihn für gesund. Flach zu sein hat für Franz erst einmal viele Vorteile, da er durch jeden noch so kleinen Spalt hindurchpasst. Eines Tages möchte Franz seinen Freund Thomas in Amerika besuchen, jedoch ist die Hin- und Rückreise zu teuer. Er lässt sich von seinen Eltern in einen Briefumschlag packen und per Einschreiben verschicken. Der flache Franz erlebt allerhand und bringt sogar zwei Kunstdiebe zur Strecke. Am Ende beginnen aber die Leute ihn zu hänseln und es geschehen einige unschöne Dinge. Jedoch hat Franz kleiner Bruder Peter am Ende der Geschichte eine Idee.

Einstieg in die Geschichte

Dieses Kinderbuch wird bis zu der Stelle den Kindern vorgelesen, in der Franz per Post verschickt wird. Die Lehrkraft zeigt den Kindern einen flachen Franz aus Pappe oder Papier, der im späteren Verlauf von den Kindern nachgebastelt werden kann. Sie erzählt, dass er sich an besonderen Orten fotografieren lässt, dazu seine Erlebnisse aufschreibt und nach Hause schickt.

Durchführung

In der nächsten Stunde bringt die Lehrkraft einen Brief von Franz mit, den jedes Kind als Kopie erhält. Die Bilder werden betrachtet, darüber gesprochen und der Text gelesen. Diese Bilder und Texte regen die Kinder an, Fragen über den Ort und seine Reise an Franz zu stellen. Sie können Briefe an Franz schreiben, die die Lehrkraft ihm übermittelt, und die er später beantwortet.

Viele Briefe vom flachen Franz folgen

Die Lehrkraft hat ihren flachen Franz immer auf Reisen dabei und fotografiert ihn an verschiedenen Orten. Zu diesen Bildern verfasst sie Briefe aus Franz´ Sicht und schickt sie an die Kinder ihrer Klasse. Diese Briefaktionen laufen neben dem eigentlichen Unterricht, begleiten die Kinder während der gesamten Grundschulzeit und regen sie zum Lesen und Schreiben an.

Schüler:innen fotografieren und schreiben selbst

In den Ferien oder auf Wochenendausflügen nehmen die Kinder ihren selbstgebastelten Papp-Franz mit und erstellen eigene Fotos, die auf einer Fotowand im Klassenraum gesammelt werden können. Diese Art von Schreibanlässen und schriftlicher Kommunikation eignet sich auch hervorragend für Mailkontakte mit Partnerklassen in anderen Städten oder Ländern. Die Texte werden entsprechend der Lesefähigkeit verfasst, ggf. mit Silbengliederung versehen und mit zunehmender Lesefähigkeit länger und komplexer.

Literatur und Beispiele

Brown, Jeff; Ungerer, Tomi: Der flache Franz. Titel der amerikanischen Originalausgabe: „Flat Stanley“. Zürich: Diogenes, 1980. (Dieser Titel wird nicht mehr verlegt ist aber online noch zu bekommen)

Das Flat Stanley Projekt ist seit 20 Jahren online und hat weite Kreise gezogen. Es ist somit eines der längsten Literacy-Projekte weltweit. Viele Prominente haben sich bereit daran beteiligt.

Ein Beispiel für einen Brief von Franz an die Schulklasse der Grundschule in Celle kann hier angesehen werden.