Lesen mit der Schere

Mit Beginn jedes neuen Schuljahres gibt es neue schulische Pflichtlektüre, die man sich als Schüler:in nicht aussuchen kann. Außerdem muss man mit Schulbüchern sorgfältig umgehen und darf auf keinen Fall Gebrauchsspuren hinterlassen. Gut, dass es die Zeitung gibt!

Die Zeitung bietet für jeden etwas, und was einen nicht interessiert, kann man mit Schwung ins Altpapier werfen. Beim Lesen mit der Schere geht es darum, diese Vorzüge der Zeitung auszunutzen. Das beste Alter ist von zwölf bis 15, also das „Leseknick-Alter“, in dem man mit dem Reizwort „Lesen“ viele Jugendliche eher abschreckt als anlockt.

Das Prinzip ist einfach. Jede:r bekommt eine Zeitung, die nach Gutdünken zerschnitten werden darf, um eine eigene Zeitung zu gestalten: „meine Zeitung“. Als Leseschnipsel kommen neben Artikeln
oder Artikelauszügen Bilder, aber auch Tabellen und andere Grafiken sowie Werbeanzeigen in Frage. Erlaubt ist, was gefällt. Das herausgeschnittene Rohmaterial wird auf ein Plakat geklebt, so dass eine persönliche Wandzeitung als Collage entsteht. Eigene Zusatzüberschriften, Zeichnungen und Symbole können dem Endprodukt eine zusätzliche persönliche Note geben. Als Rohmaterial zum Zerschneiden bietet sich die Zeitung von gestern an, denn die ist sowieso Altpapier. Aber das Lesen mit der Schere kann auch im Rahmen eines Projekts „Zeitung in der Schule“ praktiziert werden, und dann steht den Schüler:innen sogar die tagesaktuelle Lokalzeitung zur Verfügung. Und natürlich kann die Wandzeitung auch von einer Gruppe gestaltet werden, so dass aus „meine Zeitung“ „unsere Zeitung“ wird.