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Books Step by Step

Lesemotivation ab der 3. Klasse

Mit dieser Methode nähern sich Kinder sukzessive in kleinen Schritten dem Inhalt eines Buches an. Durch kleine Informationshäppchen, die thematisch zu dem Buch passen, werden Kinder und Jugendlichen auf das Buch neugierig gemacht. Die Methode dient zur Lesemotivation und Textvorentlastung.

Vorbereitung

Es werden sechs unterschiedliche Informationen zu einem Buch gesammelt, aufgeschrieben, ausgedruckt und in Briefumschläge verpackt. Mögliche Informationen sind beispielsweise:

  • Der Titel des Buches, z.B. durch Emojis dargestellt oder das Cover wird gezeigt
  • Einzelne, prägnante Wörter aus dem Buch, auch zur Textvorentlastung
  • Zitate aus dem Buch werden vorgelesen
  • Definition eines Zentralen Begriffs aus dem Buch
  • Gegenstand, Geruch oder Geräusch aus dem Buch
  • Ortsbeschreibungen
  • ein bestimmtes Lied, das im Buch eine Rolle spielt
  • Hauptfiguren
  • Informationen zur Autorin oder zum Autor
  • Zitate aus Buchbesprechungen
  • Und vieles mehr…

Die Umschläge werden mit den Ziffern 1-6 nummeriert.

Durchführung

Das erste Kind erwürfelt, welcher Umschlag als erstes geöffnet wird. Entweder die Bibliothekarin, der Bibliothekar oder die Kinder selbst lesen die Inhalte, die in dem Umschlag verpackt sind, vor. Dann ist das nächste Kind mit Würfeln an der Reihe. Wurde ein Umschlag schon geöffnet, wird so lange weiter gewürfelt, bis ein neuer Umschlag geöffnet werden kann bzw. alle Zahlen einmal geworfen wurden.

Nachfolgend wird dieses schrittweise Sich-einem-Buch-nähern nähern anhand der Bücher „Elektrische Fische“ von Susan Kreller und „Geniale Nasen“ von Lena Anlauf und Vitali Konstantinov gezeigt, das für Jugendliche ab 12 Jahren geeignet ist. Eine detaillierte Anleitung zur Durchführung finden Sie in unserem Video.

Books Step by Step - Susan Kreller: Elektrische Fische Carlsen 2019.

1. Cover/Titel

2. Wörter

ThälmannAchterportTranbüddelBroiler
KapernklopseVEB Mifa-WerkSangershausenHO Fleisch- und Wurstwaren
KartoffelrosenKnabenkrautGrasnelkeHühnergott
DonnerkeilBernsteinaugeBuddelbroderSprietkopp

3. Zitate aus dem Buch

„Es fühlte sich an, als würde schon bald unser Haus abbrennen, mit allen Fotos und Büchern und Erlebnissen darin, und als müsste bloß noch einer die Streichhölzer dafür finden.“ (S. 38)

„Heimat ist da, wo man verstanden wird. Und wo einen keiner vergiftet.“ (S. 63)

„Für meine Deutschlehrerin in St. Kilian’s ist das Wort „Heimat“ ein Glücksfall, so hat sie gesagt, und angeblich gibt es in keiner anderen Sprache eines, das die Sache so gut trifft, auch „home“ nicht, obwohl es so kurz wie ein Ausatmen ist und höchstens eine Sekunde dauert und in Irland auch so wichtig ist wie Atmen, denn es kommt in jedem zweiten Lied vor.“ (S. 64)

4. Heimat

In Deutschland ist das Wort „Heimat“ ein geläufiger Ausdruck. Häufig meinen wir damit unser Zuhause, unseren Wohnort. Das Wort vermittelt aber nicht nur das, sondern es vermittelt auch bestimmte „Heimat-Gefühle“ und Stimmungen. Eine ganz genaue Übersetzung des Wortes „Heimat“ in andere Sprachen gibt es nicht. Es ist umso spannender herauszubekommen, welche Bedeutungen das Wort in den unterschiedlichen Sprachen hat. Ihr werdet sehen, es gibt unterschiedliche Facetten.

Diese Definition stammt aus den Methodenbox des Schauspiel Hannover.

DeutschHeimat
Englischhome / homeland
Spanischpatria
Französischlieu d’origine / mon pays
Tschechischdomov
Türkischvatan / yurt
Syrischwata

 

5. Sachthema: Elektrische Fische/Zitteraale

Sind Zitteraale gefährlich?
Der Zitteraal erzeugt Stromstöße mit über 600 Volt. Damit ist der er „elektrischste“ Fisch der Welt. Nicht nur für seine Beute, sondern auch für den Menschen kann er sehr gefährlich werden.

Zum Glück ist der Zitteraal nicht aggressiv und der Stromstoß selbst in den seltensten Fällen die Ursache für einen tödlichen Unfall. Er kann allerdings zu Muskelverkrampfungen bzw. Herz- und Atemstillstand führen, der Menschen sogar im flachen Wasser ertrinken lässt.

6. Gegenstand/Geruch/Geräusche/Essen aus dem Buch

„Wir gehören nicht in dieses Haus, in dem es immer noch nicht nach uns riecht, sondern nur nach den deutschen Großeltern: nach fremden Soßen und Reinigungsmitteln und künstlichem Raumduft, nach Schweiß und nach der praktischen Gewürzmischung, die sie immer nehmen.“ (S. 29)

(Entsprechende Gegenstände können dazu gezeigt werden.)

„Und als ich an diesem stürmischen Samstag im April den Ostseewind auf der Haut spüre und ihn sogar riechen kann, da ist mein Zuhause zum ersten Mal wieder da, es ist kein Ostseewind, es ist irischer Wind, und alles stimmt, die Windstärke und diese warme Sorte Kälte und wie weich die Luft ist, alles fühlt sich irisch an.“ (S. 45)

Meeresrauschen z.B.: https://www.youtube.com/watch?v=YeHflKXZZY0

Books Step by Step: ein Sachbuch mit allen Sinnen erleben
Lena Anlauf und Vitali Konstantinov: Geniale Nasen. Eine kuriose Tiersammlung. NordSüd 2023

1. RIECHEN

Bisamrüssler
Bisam ist ein anderes Wort für Moschus, einen besonders tierischen Geruch, den Bisamrüssler über eine Drüse absondern. Früher wurden sie deshalb zur Parfümherstellung gejagt. Das ist heute verboten, aber dafür sind sie durch die zunehmende Wasserverschmutzung gefährdet. (S. 9)
(Ergänzung: zusätzlich eine Flasche mit Moschus Parfüm in den Umschlag legen und von allen daran riechen lassen)

2. HÖREN (= Fehlerlesen)

Stinkdachs, auch Skunks genannt
Wenn sich ein Stinkdachs bedroht fühlt, dreht er dem Angreifer sein Hinterteil zu und spritzt ihm eine grün-gelbliche Flüssigkeit entgegen. Das stinkt bestialisch und wehrt auf diese Weise Raubtiere wie wilde Katzen und Hunde ab. Weniger gut funktioniert der Abwehrmechanismus allerdings beim Europäischen Aal, dessen Geruchssinn nicht besonders gut ist: Den ekelerregenden Gestank nimmt er kaum wahr. (S. 11 und S. 47)
(Ergänzung: In dem Text ist ein Fehler versteckt (fettgedruckt). Durch genaues Zuhören muss er beim Vorlesen ermittelt werden. Auflösung des Fehlers: Weniger gut funktioniert …. bei Raubvögeln, deren Geruchssinn nicht besonders gut ist.)

3. TASTEN

Sternnasenmaulwürfe
Sternnasenmaulwürfe leben in Nordamerika. Sie graben Tunnel unter der Erde, halten sich aber zwischendurch auch gern an der Oberfläche oder in Tümpeln und Bächen auf. Nahezu blind und gehörlos, orientieren sie sich vorwiegend über ihren fantastisch guten Tastsinn: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sie mit ihrer Nase immerzu umhertasten und so sternenförmige Bilder ihrer Umgebung im Gehirn erzeugen. (S. 17)
(Ergänzung: zusätzlich Bild zeigen)

4. SCHMECKEN

Schweine
Schweine können Leckerbissen riechen, die sich bis zu 50 Zentimeter unter der Erde befinden. Daher wurden sie früher oft als Trüffelsucher eingesetzt. Heute engagiert man dafür lieber Hunde. Denn wenn man nicht aufpasst, verputzen die klugen, eigensinnigen Allesfresser die Trüffel einfach selbst. (S. 25)
(Ergänzung: Smarties oder andere Leckereien, die symbolisch für Trüffel stehen, verteilen)

5. RIECHEN

Riesenhamsterratte
Eine trainierte afrikanische Riesenhamsterratte kann mit ihrer Supernase beim Erkennen von Krankheiten helfen. Außerdem kann sie Schmuggler überführen und Landminen in Kriegsgebieten aufspüren. (S. 19)

6. SEHEN

Cover des Buches zeigen

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