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Lyrische Texte produzieren

Lesemotivation ab der 5. Klasse

 

Buchrücken-Poesie

Die Aufgabe ist recht simpel, aber dennoch anspruchsvoll, verlangt sie doch ein Gespür für Sprache: Anstatt ein Gedicht zu schreiben, arrangieren Schülerinnen und Schüler die Buchtitel auf Büchern so, dass ein lyrischer Text entsteht (s. Abb.). Am besten lässt sich diese Aufgabe in einer Bibliothek lösen.  

Lyrik-Bingo

Diese Variante von Bingo eignet sich, um Vorwissen rund um Lyrik zu erfassen oder um am Ende einer Unterrichtseinheit das Wissen umzuwälzen und zu festigen. Die Spielerinnen und Spieler wählen aus einer Liste Fachbegriffe aus und tragen diese in die Spielfelder ein. Die Spielleiterin bzw. der Spielleiter liest nun Definitionen der Fachbegriffe oder Beispiele für diese vor. Wer zuerst alle Begriffe in einer vertikalen, horizontalen oder diagonalen Linie abgestrichen hat, hat gewonnen.

Post-It Gedichte

Hängen Sie für alle gut sichtbar ein Bild als Inspirationsquelle auf. Nun werden an alle Schülerinnen und Schüler die gleiche Anzahl von Post-Its verteilt, auf denen diese Wörter und Phrasen notieren, die beschreiben, was sie auf dem Bild sehen (nicht, was sie interpretieren). Dieses wird so lange gemacht, bis genug Wortmaterial gesammelt wurde oder keine neuen Ideen mehr entstehen. Anschließend kleben die Schülerinnen und Schüler ihre Post-Its vor sich auf die Tische oder an die Wand und arrangieren diese so lange, bis daraus ein Gedicht entsteht. Vorhandenes Wortmaterial darf grammatikalisch angepasst und kleine Worte wie Artikel oder Pronomen können ergänzt werden. Das Gedicht muss sich nicht reimen und es müssen nicht alle aufgeschriebenen Worte genutzt werden. Der letzte Schritt kann einzeln, paarweise oder in Kleingruppen durchgeführt werden.

Idee: Playful Learning

Farbmusterkarten-Poesie

Kennen Sie die Farbmusterkarten, die man sich jedes Mal im Baumarkt des Vertrauens besorgt, wenn ein Zimmer neu gestrichen werden soll, man sich aber nicht sicher ist, welcher Blauton am besten passt? Eben diese Musterkarten können als Ausgangspunkt für ein selbst geschriebene Gedicht genutzt werden. Damit Sie nicht zur „Persona non grata“ in Ihrem Baumarkt werden, ist es ratsam, diese Musterkarten selber herzustellen. Dieses ist recht schnell mit einem Schreibprogramm zu bewerkstelligen: Fügen Sie eine einspaltige Tabelle mit fünf Zeilen ein und färben Sie jede Zeile mit einem Ton der gewünschten Farbe (von hell zu dunkel) ein. Wenn Sie diese Übung häufiger durchführen wollen, bietet sich ein Laminieren der Farbmusterkarten an, damit sie mehrmals genutzt werden können. Jede Schülerin bzw. jeder Schüler erhält eine Farbmusterkarte. Zunächst notieren sie zu jedem Farbton die erste Assoziation, die ihnen in den Sinn kommt: Dies kann ein einzelnes Wort sein oder eine (kurze) Phrase. Im nächsten Schritt ergänzen die Schülerinnen und Schüler Wörter und Sätze, sodass ein Gedicht entsteht. Dabei darf die Abfolge der Assoziationen nicht geändert werden. Alternativ kann man sie auch mit ihrem ersten Wortmaterial Haikus oder Elfchen schreiben lassen.

Schnipselpoesie

Diese Art, eigene lyrische Texte zu erstellen, lässt Schüler:innen viel Freiraum. Hierfür wird Material benötigt, aus dem Wörter oder Satzteile ausgeschnitten werden können (z.B. alte Zeitschriften, Kataloge, Flyer, etc.). Die Schüler:innen setzen dann die Worte, die ihnen ins Auge gefallen sind, neu zu Gedichten zusammen. Besonders interessant wird es, wenn Textfragmente in verschiedenen Schriftarten, Größen und Farben kombiniert werden. Bei der Anordnung der Schnipsel sind keine Grenzen gesetzt: Die Schüler:innen bekommen somit nicht nur ein Gespür für lyrische Texte im Allgemeinen, sondern auch für visuelle Poesie. Am Ende können die Ergebnisse gerne aufgeklebt und präsentiert werden.

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