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Buchstaben lernen: Anlauttabelle

Frühe literale Bildung ab der 1. Klasse

Der Einsatz von Anlauttabellen erleichtert Schüler:innen im Anfangsunterricht den Zugang zur Schriftsprache. In Anlauttabellen sind alle typischen Laute der deutschen Sprache aufgeführt. Die entsprechenden Buchstaben werden zusammen mit dem jeweiligen Anlautbild in einer Tabelle oder einem Haus angeordnet. Um den Kindern die Orientierung im Haus/in der Tabelle zu erleichtern, sind einzelne Buchstabengruppen räumlich getrennt voneinander untergebracht.

Unterteilt werden die Buchstaben dabei in folgende Gruppen:

  • Vokale
  • Umlaute
  • Diphthonge (au, ei, eu)
  • Konsonanten
  •  im Deutschen selten auftretende Grapheme wie z.B. X, Y, Qu

Da es in Abhängigkeit vom verwendeten Lehrwerk eine Vielzahl unterschiedlicher Anlauttabellen gibt, variiert die Anordnung der Untergruppen. Zusätzlich unterscheiden sich die Anlauttabellen hinsichtlich der verwendeten Anlautbilder. Sollte innerhalb einer Schule/Jahrgangsstufe nicht dasselbe Lehrwerk verwendet werden, ist hier eine Absprache bezüglich der verwendeten Anlauttabelle wichtig.

Neben einem Anlautposter für den Klassenraum sollte jedes Kind über eine eigene Anlauttabelle verfügen. Zusätzlich können multimediale Anlauttabellen und damit verbundene Übungen z.B. am Smartboard oder Tablet genutzt werden, um das Einprägen von Buchstaben-Laut-Zuordnungen auf motivierende Weise interaktiv zu unterstützen. Zu einigen Anlauttabellen lassen sich Anlaut-Raps nutzen, über die sich die Kinder Laute und zugehörige Anlautbilder beim Singen einprägen.

In manchen Anlauttabellen finden sich zusätzlich Verweise auf die zugehörigen Lautgebärden (Hier den Link zu dem zugehörigen Praxistipp einfügen!), die zusätzlich zur Festigung von Laut-Buchstaben-Zuordnungen genutzt werden können.

Ideen für den Einsatz von Anlauttabellen im Erstleseunterricht

Anlauttabellen können auf vielfältige Weise genutzt werden, um Laut-Buchstaben-Zuordnungen mit Schüler:innen auf spielerische Weise zu trainieren. Folgende Möglichkeiten bieten sich an:

Spiele zur Orientierung auf der Anlauttabelle

Für diese Spiele wird benötigt:

  • Anlautposter im Klassenraum
  • Anlauttabellen für die Hand der Schüler:innen
  • Muggelsteine
  • Post-its

Ich sehe was, das du nicht siehst

Die Lehrkraft beginnt das Spiel mit dem Satz: „Ich sehe was, das du nicht siehst, das fängt mit „B“ an.“ Die Kinder suchen das entsprechende Bild in der Tabelle. Geantwortet wir nach dem Muster: „Baum – Baum fängt mit „B“ an.“ Nun formuliert das Kind, das geantwortet hat, die nächste Aufgabe.

Suchspiel

Die Lehrkraft beginnt und formuliert z.B. folgenden Suchauftrag: „Gesucht wird der Gegenstand unter/über dem Zebra. Die Kinder suchen das entsprechende Bild. Geantwortet wird wie gewohnt.

Rundgang durchs Haus

Alle Kinder legen ihren Muggelstein auf ein von der Lehrkraft genanntes Startfeld. Dann gibt diese den Weg vor, z.B.: „Wandere zwei Felder nach unten!“.  Die Schüler:innen schieben den Muggelstein entsprechend weiter. Auf allen Feldern, auf denen gestoppt wird, beschreiben die Schüler:innen das Feld wie gewohnt.

Anlauttabellen-Geschichten (Idee: Gerlind Schwanitz, Klett-Verlag)

Die Lehrkraft erzählt den Kindern eine Geschichte, in die sie die Gegenstände der Anlauttabelle einbindet. Bei Nennung des jeweiligen Begriffs pausiert die Lehrkraft kurz, so dass die Schüler:innen ihren Muggelstein auf das passende Feld legen können. Die Beschreibung des Feldes durch die Schüler:innen erfolgt auf gewohnte Weise.

Suchspiel: Was versteckt sich hier?

Mit Post-its verdeckt die Lehrkraft entweder einzelne Buchstaben oder einzelne Bilder auf dem Anlautposter. Die Schüler:innen raten, welcher Buchstabe/welches Bild sich dahinter versteckt: Die Antwort erfolgt wie gewohnt.

Variante: Bei allen Spielen können die Kinder ermuntert werden, zum jeweiligen Anlautbild weitere Begriffe mit gleichem Anlaut zu finden.

Anlauttabellen-Würfelspiel (Idee: Beate Leßmann)

Für dieses Spiel wird benötigt:

  • Anlauttabelle im DIN-A 3-Format als Spielplan
  • Würfel
  • Spielfiguren
  • Muggelsteine

Zwei bis drei Kinder setzen ihre Spielfigur auf ein zuvor festgelegtes Startfeld auf der Anlaut-Tabelle und einigen sich auf ein Zielfeld. Es wird reihum gewürfelt und entsprechend der Augenzahl gezogen. Wer den Begriff (später auch den zugehörigen Buchstaben) nennen kann, bekommt einen Muggelstein. Gewonnen hat, wer zuerst im Ziel ist oder wer die meisten Muggelsteine sammeln konnte.

Kreisspiele zur Laut-Buchstaben-Zuordnung (Ideen: Beate Leßmann)

Für diese Spiele werden Karten mit Anlautbildern und Buchstaben in Postkartengröße zum Umhängen benötigt. (Großformatige Anlautbilder sind in Lehrwerken häufig enthalten).

Vorstellungsrunde

Jedes Kind stellt im Kreis seinen Begriff und den passenden Buchstaben z. B. so vor: „Roller – beginnt mit R“. Dazu können die Silben geklatscht werden. Die Klasse antwortet im Chor mit „R – wie Roller“, bevor das nächste Kind an der Reihe ist.

Mein rechter, rechter Platz ist frei

Die Kinder sitzen mit den Umhängekarten im Kreis. Die Lehrkraft beginnt das Spiel mit den Worten: „Mein rechter …  ich wünsche mir den Tiger / das „T“ herbei.“ Danach ist das nächste Kind an der Reihe.

Variante: Mit etwas Fantasie lassen sich die vorgeschlagenen Spiele so abwandeln, dass sie auch in der Einzelförderung oder in Kleingruppen eingesetzt werden können.

Anlaut-Bingo

Für dieses Spiel wird benötigt:

  • unterschiedliche Bingopläne mit jeweils 4 x 4 Bildern aus der Anlauttabelle
  • Muggelsteine

Eines der Kinder nennt mit Hilfe des Anlautposters die dargestellten Begriffe, z.B. „G – wie Gabel“. Alle anderen legen einen Muggelstein auf das entsprechende Bild, sofern dieses auf ihrer Karte enthalten ist. Wer zuerst eine Reihe oder eine Spalte belegt hat, hat gewonnen.

Variante: Später können nur Anlaute genannt werden oder die Anlaute auf den Bingofeldern durch Buchstaben ersetzt werden. Zusätzlich können Begriffe genannt werden, die nicht auf der Ablauttabelle zu finden sind.

Zuordnungsspiele zur Anlauttabelle

Zur Festigung von Laut-Buchstaben-Zuordnungen lassen sich auch Anlaut-Dominos und Anlaut-Memorys nutzen. Diese stehen bei einigen Schulbuchverlagen zum kostenlosen Download zur Verfügung oder können in der interaktiven Variante auf learningapps genutzt werden.

Erraten von Geheimschrift-Wörtern

Können bereits erste Wörter gelesen und geschrieben werden, haben die Kinder großen Spaß daran, Wörter in einer Art Geheimschrift aus Anlautbildern festzuhalten. Dazu wird für jeden Buchstaben eines Wortes das entsprechende Anlautbild verwendet. Gut ist es, wenn man den Kindern dazu eine Sammlung von Anlautbildchen zum Ausschneiden und Aufkleben zur Verfügung stellt.

 

Weitere Praxistipps zur Festigung von Laut-Buchstaben-Zuordnungen

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