Die vier Freund:innen Line, Otis, Maёlys und Farid sind typische Teenager. Die Gruppe bekommt Zuwachs, als Elle neu an die Schule kommt. Sie ist schlagfertig, sympathisch und schließt schnell Freundschaften. Die erste Hälfte des Schuljahres unternehmen die fünf alles Mögliche miteinander und haben Spaß. Doch mit der Zeit wird das Schuljahr anstrengender und Elle gerät unter Arbeitsdruck. Und dann ist da noch ein Mann, der aus seinem Auto Fotos von ihr schießt. Plötzlich ist Elle wie ausgewechselt, ein ganz anderer Typ Mensch. Sie lässt ihre Freund:innen links liegen und schließt sich mit anderen zusammen. Irgendwann stellt Maёlys sie zur Rede. Dabei wird deutlich, dass Elle um ihre anderen Persönlichkeiten weiß, die immer wieder zum Vorschein kommen. Aber sie weiß nicht, warum sie so ist. Erst als der Mann, der Fotos von Elle gemacht hat, eine unglaubliche Behauptung aufstellt, beschließt Elle, ihrer eigenen Geschichte auf den Grund zu gehen. Unterstützung erhält sie von ihren vier Freunden.
„Elle(s). 1. Die Neue(n)“ von Aveline Stokart und Kid Toussaint ist der Auftakt zu der Elle-Reihe und hat hohes Suchtpotential, denn natürlich endet der erste Band mit einem ordentlichen Cliffhanger. Leser:innen wollen nicht nur wissen, warum Elle multiple Persönlichkeiten hat, sondern auch, wie sich diese entwickeln und ob die lebenslustige Elle sich letztendlich gegen ihre dunkleren Seiten behaupten kann. Zeichnerisch ist das Rätsel um die Persönlichkeiten klug gelöst, denn je nachdem, welche Persönlichkeit gerade am Zuge ist, ändert sich die Haarfarbe Elles. Für alle, die den Überblick über die fünf Ichs verlieren, gibt es im Anhang Kurzvorstellungen, die ironisch mit „Elle(s) Freundschaftsalbum“ betitelt sind. Insgesamt sind die farbenfrohen Illustrationen von Aveline Stokart schön anzusehen und erinnern ein wenig an den Stil der großen Disney-Filme.
Eine prima Sommerferien-Lektüre für junge Menschen ab 12 Jahren.
Aveline Stokart und Kid Toussaint: „Elle(s). 1. Die Neue(n)“. Bielefeld: Toonfish (Splitter Verlag), 2023.
