Weiter zum Inhalt

Verleihung des Heinrich-Wolgast-Preises an Eva Müller

Alle zwei Jahre vergibt die Arbeitsgemeinschaft Jugendliteratur und Medien (AJuM) der GEW den mit 2.000 Euro dotierten Heinrich-Wolgast-Preis an Autor:innen von Kinder- und Jugendliteratur, die sich in ihrem Werk mit der Arbeitswelt auseinandersetzen. Dieses Jahr fand die Preisverleihung in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover statt: Am 15. September wurde Eva Müller für ihre Graphic Novel „Scheiblettenkind“ ausgezeichnet, die letztes Jahr im Suhrkamp Verlag erschien.
Die 1981 geborene Preisträgerin lebt in Hamburg und arbeitet dort als freie Autorin, Comic-Zeichnerin und Künstlerin. In „Scheiblettenkind“ schildert sie in schwarz-weißen Zeichnungen den Werdegang einer jungen Frau aus einer finanzschwachen Arbeiterfamilie, die Künstlerin werden möchte, und beschreibt verschiedene Erfahrungen von Klassismus. Eine große Rolle spielen die immer wieder auftretenden Selbstzweifel der Protagonistin. Sie werden durch eine Schlange symbolisiert, die ihr regelmäßig Gründe für Schamgefühle ins Ohr zischt.
Die Schlange war während der Preisverleihung nicht nur auf dem Buchcover des Siegertitels präsent, sondern dominierte auch die Dekoration der Räumlichkeiten. Eva Müller nahm ihren Preis umgeben von zahlreichen winzigen und wenig furchteinflößenden Schlangen aus Papier entgegen. Im Anschluss an die Preisvergabe sowie Laudatio folgte dann eine multimediale Lesung der Autorin: Prägnante Panels, die die Protagonistin unter anderem beim Arbeiten in einer Pommesbude als auch in einer Fabrik zeigten, wurden akustisch jeweils eindrucksvoll mit den Sounds von Fritteusengebrutzel und Maschinenächzen untermalt.

Hier geht es zur Jurybegründung für die Verleihung des Heinrich-Wolgast-Preises 2023.

In diesem Flyer sind alle Titel der diesjährigen Shortlist zu finden.

Die Preisträgerin Eva Müller kann über ihre Website für Comic-Workshops und Lesungen gebucht werden. Auch aus ihrem Buch „Scheiblettenkind“ hat sie bereits an Schulen gelesen.