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Lautleseverfahren: Ich-Du-Wir-Würfeln

Leseflüssigkeit ab der 2. Klasse

Idee: Steffen Gailberger, Zeitschrift Deutsch differenziert (Heft 2-2016), S. 24-30.

Bei dem Spiel mit den Ich-Du-Wir-Würfeln handelt es sich um ein Lautleseverfahren, das die Schüler:innen motiviert und die Leseflüssigkeit fördert. In der Kleingruppe wird spielerisch der Sichtwortschatz erweitert und die emotionale und soziale Kompetenz der Kinder geschult. Das Spiel nutzt das Prinzip der Wiederholung und ergänzt es durch das Prinzip der Begleitung.

Vorbereitung

Pro Kleingruppe muss ein Ich-Du-Wir-Würfel selber gebastelt oder bestellt werden. Außerdem braucht es Lesetexte (literarische oder Sachtexte), die sich in vier bis sechs kurze, ungefähr gleich lange Abschnitte einteilen lassen (insgesamt eine Textlänge von ca. 200 Wörtern; bei älteren Schüler:innen 300 Wörter). Jedes Kind benötigt eine Textkopie.

Durchführung

Das Spiel wird in Gruppen von zwei bis sechs Kindern gespielt, die möglichst homogen im Hinblick auf ihre Lesefähigkeiten sein sollten. Der Schwierigkeitsgrad der Texte richtet sich nach dem Lesestand der Gruppe. Die Gruppe sitzt in einem Kreis. Das erste Kind würfelt. Erscheint die „Ich-Seite“ des Würfels oben, liest es selbst den ersten Textabschnitt halblaut vor. Bei der „Du-Seite“ darf das Kind ein anderes Kind der Gruppe als Vorleser:in bestimmen. Fällt die „Wir-Seite“ des Würfels, liest die Gruppe gemeinsam. Bei jedem Mal lesen alle Kinder still mit. Kinder, die bereits besser lesen können als ihre Mitschüler:innen, helfen den anderen. Beim zweiten Würfeln wird der erste Abschnitt erneut gelesen und dazu noch ein weiterer Abschnitt. Dieses Vorgehen wiederholt sich bei jedem Mal Würfeln bis alle Abschnitte vorgelesen wurden. Am Ende wird der gesamte Text gemeinsam laut und flüssig gelesen.

Variante

Das Würfeln ist auch mit Wörterlisten z.B. zum Sichtwortschatz oder Einzelsätze möglich.

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