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Lautleseverfahren - Lesetheater

Lesemotivation ab der 5. Klasse

Idee: Daniel Nix: Das Lesetheater. Integrative Leseförderung durch das szenische Vorlesen literarischer Texte. In: Praxis Deutsch 199/2006.

Das Ziel der Methode „Lesetheater“ ist die Verbesserung der Leseflüssigkeit durch wiederholtes Lautlesen in einem kreativen Kontext. Der Ablauf kann wie folgt gestaltet werden.

Einstimmung

  • Schüler:innen erhalten einen Zettel mit 1-2 Sätzen aus einem geeigneten Lese­theatertext zu ‚ihrer‘ Rolle
  • ca. 3-5 Personen bekommen die gleichen Sätze/Rolle
  • alle bewegen sich durch den Raum und lesen ihre Sätze laut vor
  • die Lehrkraft gibt verschiedene Stimmungen (hohe/tiefe Stimme, wütend, gelangweilt, fröhlich, traurig, aufgeregt …) vor, in denen die Sätze gelesen werden sollen
  • abschließend finden sich alle, die die gleiche Rolle haben, in einer Gruppe zusammen

Gruppenarbeit Nr. 1: Kleingruppen mit gleicher Rolle

  • die Sätze werden gemeinsam in der Gruppe gelesen, die Intonation besprochen und geübt

Plenum & Lehrervortrag

  • nacheinander liest jede Gruppe ihren Textausschnitt gemeinsam vor
  • das gesamte Stück wird an alle ausgeteilt
  • die Lehrkraft liest das gesamte Stück laut vor; Schüler:innen lesen still mit
  • der gesamte Text wird gemeinsam von allen laut gelesen
  • schwierige Stellen im Text werden besprochen (Klärung unbekannter Begriffe, Ideen zur Betonung/Einsatz von Mimik und Gestik werden an Beispielen erläutert)

Gruppenarbeit Nr. 2: Kleingruppen mit gleicher Rolle

  • sämtliche Redebeiträge der eigenen Rolle werden in den Textvorlagen markiert
  • die Redeteile werden gemeinsam in der Gruppe geübt; Intonation besprochen, passende Mimik/Gestik überlegt (siehe Aufgabenstellung)
  • ggf. Materialien zur Unterstützung des Vortrags auswählen (Hüte, Perücken, Tücher, Stifte, Papier, um z.B. kleine Zeichnungen/Plakate mit Wörtern zu erstellen, die während des Vortragens hochgehalten werden)

Aufführung: im offenen Halbkreis

  • alle Schüler:innen stellen sich in einem Halbkreis auf, die einzelnen Rollen stehen nebeneinander
  • die einzelnen Redebeiträge werden jeweils von allen Schüler:innen dieser Rolle gleichzeitig vorgelesen

Differenzierung

  • Einteilung der Rollen: Länge und Schwierigkeitsgrad der Redebeiträge
  • Varianten für lesestärkere Schüler:innen:
    • nur eine Person pro Rolle; das gesamte Stück wird von jeder Gruppe eingeübt und vorgeführt (alle je in der eigenen Rolle); im Anschluss kann Rückmeldung z. B. mit Hilfe eines Ein­schätzungsbogens oder einer Auswertungszielscheibe gegeben werden
    • Gruppen erstellen selbst zu einer Textvorlage (z. B. Kapitel eines Buches) ein Lesetheaterscript

Mögliche Theaterstücke

Aufgaben in der Kleingruppe zur Vorbereitung einer gemeinsamen Aufführung

  1. Markiert sämtliche Redeteile eurer Rolle im Skript!
  2. Bereitet euren Text gemeinsam für die anschließende Aufführung vor. Überlegt, wie der Text betont werden kann und probiert verschiedene Sprechweisen aus.
  3. Durch welche Mimik und Gestik kann der Text unterstützt werden?

FERTIG? Erstellt zur Veranschaulichung kleine Zeichnungen oder Plakate mit Begriffen bzw. Lautmalereien, die während des Vortragens hochgehalten werden.

Hinweis: Bei der Aufführung liest die gesamte Gruppe alle Redeteile gemeinsam vor!

Weitere Lautleseverfahren

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